Weniger ist (vielleicht) mehr

» Artikel veröffentlicht am 04.10.23, von

Manchmal ist weniger mehr, vermutet Lothar Wienböker, Ex-KCC -Geschäftsführer und ergänzt seinen letzten Beitrag „Kein Kurieren am Symptom“ und stellt fest:

Die Mehrwertsteuersätze auf Arzneimittel sind in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sehr unterschiedlich . In Deutschland beträgt der Mehrwertsteuersatz für Arzneimittel 19%. Andere Länder wie Malta, Irland und Schweden haben bestimmte Arzneimittel komplett von der Mehrwertsteuer befreit

Der Bundeszuschuss zum Gesundheitsfonds betrug im Jahr 2023 insgesamt rund 16,5 Milliarden Euro  Der Bundeszuschuss wird aus Steuermitteln gezahlt und fließt neben den Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in den Gesundheitsfonds.  Der Gesundheitsfonds wurde zum 1. Januar 2009 in Deutschland eingeführt und bündelt die Beiträge von Krankenversicherten, Arbeitgebern, der anderen Sozialversicherungsträger sowie des Bundeszuschusses. Die Höhe der Gelder richtet sich nach Alter, Geschlecht und diversen Risikofaktoren der jeweiligen Versicherten der einzelnen Kassen (Risikostrukturausgleich).

Im Jahr 2022 beliefen sich die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung auf eine Summe von rund 289 Milliarden Euro.

Die Sachkosten der Krankenhäuser lagen im Jahr 2021 bei 47,5 Mrd. Euro. Etwas mehr als die Hälfte davon (24,2 Mrd. Euro) entfiel auf Kosten für den medizinischen Bedarf. Innerhalb dieser Kostenart hatten Arzneimittel mit 6,3 Mrd. Euro bzw. 26 % den größten Anteil.

Nun mag sich jeder selbst ausrechnen, wieviel Geld gespart würde, wenn der Mehrwertsteuersatz, wie in meisten Staaten Europa auf 9% – 7% gesenkt würde, wobei die Personalkosten nicht einrechnet werden.

Man könnte auch die mindestens 10% Ersparnis bei den Sachkosten der Krankenhäuser für Personal verwenden- entweder für zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder bessere Bezahlung, um zu mindestens die Fluktuation zu bremsen.

Sicherlich könnte auch die befürchtete Erhöhung der Krankenkassenbeiträge, die auch den Rentnerinnen und Rentnern droht, vermieden werden und die Arbeitgeber würden entlastet.

Das ist eine Überlegung wert!

Lothar Wienböker

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