Was genau ist der generative Dialog?

» Artikel veröffentlicht am 04.09.20, von

       

Diese Frage zum erfolgreich gestarteten innovativen Seminar der Vicenna Akademie beantworten die Dozentinnen Stefanie Zeep und Gesa Oldekamp.

Der generative Dialog auch schöpferischer Dialog genannt fördert durch eine Grundhaltung von Offenheit das Entstehen cokreativer Lösungsansätze. Die Methode stammt aus der Theorie U nach Otto Scharmer, Senior Lecturer am MIT in den USA.

Scharmer stellte fest, dass viele Führungskräfte sich sehr schnell von ihren Aufgaben und Problemstellungen ein Bild machen, es interpretieren und dann sehr rasch reagieren. Das ist der mentale Autopilot-Modus. Verhalten ist dann vor allem von Erfahrungen der Vergangenheit geprägt und folgt eher Impulsen – oder allenfalls rein analytisch-rationalen Überlegungen.

Im Kern geht es darum, die kognitive Intelligenz mit der emotionalen und intuitiven Intelligenz zu verbinden und statt der schnellen Autopilot-Reaktion ganzheitliche Lösungen und Transformation zu erschaffen. Scharmer nennt das “Presencing” also Presence + Sensing. Verhalten und Denken sind eher von der entstehenden Zukunft geprägt.

In der dynamischen Welt von heute können achtsamkeitsbasierte Methoden hilfreich sein, um der Komplexität im Außen mit einer inneren Klarheit und höheren Bewusstseinsstufe zu begegnen. Die achtsame Grundhaltung hilft, die inneren Vorgänge, also Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster im Blick zu behalten. Man wird weniger von außen getriggert und entscheidet selbst, ob und wie man reagiert. Das entlastet enorm und hilft in komplexen Situationen, gelassen zu bleiben. Durch die “innere Beobachtung” ist man weniger identifiziert mit eigenen Gedankenschleifen. Die Teilnehmer entwickeln ein Gefühl des “Selbstmitempfindens” und können auch damit wertschätzender mit sich und all ihren Fähigkeiten umgehen. Das hat eine dann eine direkte Wirkung auf die Qualität der Beziehungen und darauf, welchen Einfluss man auf andere Menschen hat.

Konkret heißt das: wir steigen gewissermaßen in die Schuhe des Gegenübers und nehmen seine Sichtweisen, Empfindungen und Bedürfnisse im gegebenen Kontext wahr. Dieses Hineinspüren verbindet uns mit anderen Menschen und schafft die Grundlage für Vertrauen und Wertschätzung. Wenn sich Menschen gesehen und verstanden fühlen, entsteht emotionale Sicherheit und der Raum für Offenheit und Kreativität.

In Organisationen ist die Integration von emotionaler Ebene und kognitiver Ebene oftmals nichtgelebte Realität. Das führt zu kognitiver Dissonanz und blockiert. Wir kennen die Meetings, die zwar mit einem konkreten Protokoll beenden werden. Es bleibt jedoch das diffuse Gefühl, bleibt keine wirksame Lösung gefunden zu haben, weil der Elefant im Raum d.h. das Kernthema nicht identifiziert ist.

Im generativen Dialog fühlen sich Menschen verstanden, so dass die Beziehungsebene gestärkt wird. Aus dieser offenen Grundhaltung heraus können Sie Ihre Teammitglieder besser erreichen, einbeziehen und Probleme leichter ansprechen. Oftmals entstehen ganz unerwartete Lösungen. Auf Augenhöhe zu kommunizieren verbessert die Beziehungsqualität im ganzen Team und hilft Ihnen auch, Verantwortung abzugeben. Sie erreichen Ihre Stakeholder besser und haben eine höhere Selbstwirksamkeit. Tiefe Beziehungen und Vertrauen entstehen durch “tiefes Zuhören”. Sie sind das tragende Element

 

Nächste Termine:

„Generativer Dialog – Zuhören als die Führungskompetenz“, Online-Seminare,

Anmeldung über die Vicenna Akademie (www.vicenna-akademie.de) oder per mail an info@vicenna-akademie.de )

  • Grundlagen, 90 min am 20. Oktober um 17:00 Uhr
  • 5 Module, ab 06. November um 8:30 Uhr, wöchentlich freitags Dauer 90 minin der VUCA-Welt, die geprägt ist durch neue Projektteams, wechselnde Konstellationen in selbstorganisierten Teams unter hohem Zeitdruck und ständiger Disruption.

 

Im Online-Seminar am 20.10. fokussieren wir auf die Qualität des Zuhörens mit dem Kopf und dem Herzen.

Wir hören die Zwischentöne und das, was nicht gesagt wird. Wir üben das anhand konkreter Fallbeispiele der teilnehmenden Führungskräfte mit Methoden der Theorie z.B. den 4 Ebenen des Zuhörens und dem “Dialog Circle”. Wertvoll ist hierbei das Konzept des sozialen Lernens, der geschützte Raum für Emotionen sowie der Fokus auf Empathie und echten Perspektivenwechsel.

Es kann grundsätzlich jeder teilnehmen, der Führung übernommen hat oder sich selbst gut und verantwortungsvoll führen möchte. Otto Scharmer nennt die drei Grundelemente: “Open Mind, Open Heart und Open Will”- also wirklich mit Kopf und Herz präsent sein.

Im Anschluss bearbeiten wir mit 5 Teilnehmern Fälle aus ihrem persönlichen Arbeitskontext. Wir arbeiten intensiv mit dem Generativen Dialog und achtsamkeitsbasierten Methoden und setzen damit Impulse für eine neue Art der Lösungsfindung. Durch das soziale Lernen in der Gruppe und Übungen zwischen den Seminarterminen ermöglichen wir einen nachhaltigen Transfer in den beruflichen und auch privaten Alltag.

Nächste Termine:

„Generativer Dialog – Zuhören als die Führungskompetenz“, Online-Seminare,

Anmeldung über die Vicenna Akademie (www.vicenna-akademie.de) oder per mail an info@vicenna-akademie.de )

  • Grundlagen, 90 min am 20. Oktober um 17:00 Uhr
  • 5 Module, ab 06. November um 8:30 Uhr, wöchentlich freitags Dauer 90 min

 

 

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