Forschung aktuell

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MedTech Zwo meldet im Januar / Februar 2015:

20.02.2015  eHealth-Gesetz: Es hagelt Kritik

– Schon seit Monaten wird über die Ausgestaltung eines künftigen eHealth-Gesetzes in Deutschland spekuliert. Seit Mitte Februar liegt nun ein erster Referentenentwurf auf dem Tisch. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will damit das Tempo zur bundesweiten Nutzung der vorhandenen telematisch-medizinischen Infrastruktur beschleunigen – vor allem über neue Anreize und Sanktionen.

12.02.2015  Kerzengerader Rücken dank Implantat

Mit einem kleinen Implantat will das EU-Konsortium „StimulAIS“ die Behandlung einer Wirbelsäulenverkrümmung bei Jugendlichen verbessern. Auch zwei deutsche Partner sind beteiligt. 2% bis 3% der Kinder und Jugendlichen im Alter von zehn bis 16 Jahren leiden an einer krankhaften Wirbelsäulenverkrümmung. Dank des EU-Projekts StimulAIS steht nun eine neue verbesserte Behandlungsoption zur Verfügung: eine minimalinvasive Therapie, die auf einer Elektrostimulation der tief liegenden Rückenmuskeln beruht.

MedTech Zwo meldet im Oktober / November 2014:

28.11.2014 Endoskopie mit Panoramablick
Endoskope ermöglichen einen Blick ins Körperinnere. Doch sie erfassen nur einen kleinen Ausschnitt. Fraunhofer-Forscher haben nun eine Software entwickelt, die Einzelaufnahmen zu einem Panorama zusammenfügt.

25.10.2014  Sanfter Koffein-Schub für Frühchen – Pflaster statt Spritze
Schweizer Tüftler haben eine Membran konstruiert, die unter UV-Licht Wirkstoffe abgibt. Da die Freilassung der Substanzen sehr gut steuerbar ist, könnte die Nutzung solcher Membranen als Pflaster einmal die Medikamentengabe revolutionieren. Besonders empfindlichen Patienten wie Babys könnte eine Menge Stress erspart werden.

02.10.2014 Computer per Gedanken steuern
Bewegungen per Gedanken zu steuern, wäre für schwer gelähmte Menschen ein enormer Lebensgewinn. Mit Hilfe einer Gehirn-Computer-Schnittstelle ist das keine Fiktion mehr. Eine Studie beweist, dass Behinderte mit Hilfe der sogenannten BCI- Technologie schneller agieren und kommunizieren können, als mit muskelbasierten Unterstützungssystemen.

Aus den Forschungslaboratorien der Fraunhofer-Institute:

»Hospital Engineering Labor« im Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg

Am 18. Juli 2013 startete das »Hospital Engineering Labor« im Duisburger Fraunhofer-inHaus-Zentrum. Vier Fraunhofer-Institute entwickeln und testen hier gemeinsam mit über 60 Partnerunternehmen ihre Vision vom Krankenhaus der Zukunft. Auf rund 350 Quadratmetern bietet das Labor eine moderne Entwicklungs- und Testumgebung mit Operationssaal, Patienten-, Schwestern- und Arztzimmer, Rehabereich mit Trainingsgeräten sowie Lager- und Funktionsräumen. Das Labor ist eine offene Einrichtung. Neben den Wissenschaftlern von vier Fraunhofer-Instituten beteiligen sich Industrie- und Wissenschaftspartner aus Nordrhein-Westfalen sowie Universitätskliniken und Krankenhäuser aus dem Ruhrgebiet. Zu den wichtigsten Zielen des Labors gehört die Bewertung und der Evidenznachweis von technischen Innovationen im Krankenhaus vor ihrer endgültigen Markteinführung.

Kompaktes, stark miniaturisiertes Inkubator-Mikroskop für Zeitrafferaufnahmen von Zellen
Brutschränke und Mikroskope sind wichtige Instrumente für Biologen und Mediziner. Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT hat die Funktionalität dieser beiden Geräte auf neuartige Weise in einem kompakten, stark miniaturisierten System vereint. Dieses eignet sich für mehrwöchige Zeitrafferaufnahmen und automatische Beobachtungen von Zellkulturen. Das Inkubator-Mikroskop ist nicht größer als eine Getränkedose und kostet 30 Mal weniger als Brutschrank und Mikroskop zusammen.

Maßgeschneiderte Chemotherapie
Ob ein Medikament bei einem Krebspatienten wirkt oder nicht, lässt sich vorab in Tests untersuchen. Doch die herkömmlichen Verfahren sind aufwändig und teuer. Forscher haben ein kostengünstiges, automatisiertes System entwickelt, mit dem Ärzte vor dem Start der Chemotherapie die individuell wirksamsten Zytostatika bestimmen können.

»Übermorgen-Projekt SteriHealth« – Für bessere Hygiene in der Medizin
Im Projekt SteriHealth forschen Fraunhofer-Wissenschaftler an Lösungen, um das Infektionsrisiko durch verschmutztes Operationsbesteck zu mindern. Die Forscher wollen eine Prozesskette erarbeiten, um verpackte Medizinprodukte für Krankenhaus, Arztpraxis und Altenpflege keimfrei zu machen – von der Herstellung über die Verpackung bis zur Anwendung – preiswert und vor Ort.

Operationssaal der Zukunft – Bozzini-Lab
Roboter und smarte Maschinen unterstützen im OP, wenn die Grenzen der manuellen Chirurgie erreicht sind. Im »Bozzini-Lab« des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart können sich Ärzte und Ingenieure mit der modernen Technik vertraut machen und gefahrlos mit neuen Systemen an Präparaten hantieren.

Aus den Forschungslaboratorien der Fraunhofer-Institute:

Westentaschenlabore – in Massen herstellen

Chips, auf denen sich ganze Labore finden, gibt es zahlreich. Die meisten von ihnen lassen sich bisher jedoch nicht in Massenfertigung produzieren. Forscher entwickeln nun eine Plattform zur Serienfertigung dieser Westentaschenlabore.

Parodontitis-Erreger schnell erkennen
12 Millionen Deutsche leiden an Parodontitis. Wird die Entzündung nicht behandelt, droht Zahnverlust. Mit einer neuen Diagnostikplattform lassen sich die Krankheitserreger schnell nachweisen. Zahnärzte können eine optimale Therapie rasch einleiten.

»SKINSPECTION« – Hybrides Bildgebungsverfahren zur Hautdiagnostik
Im Rahmen des SKINSPECTION-Projekts entwickelt ein europäisches Konsortium ein neuartiges hybrides multimodales Bildgebungssystem, welches eine nicht-invasive dreidimensionale in-vivo Bildgebung der Haut ermöglicht.

Vollautomatisches »Labor der Zukunft«
Biomedizinische Labore müssen sicher, ergonomisch und flexibel sein. Gleichzeitig sollen sie einen hohen Probendurchsatz ermöglichen und alle Arbeitsschritte zuverlässig dokumentieren. Fraunhofer-Forscher arbeiten deshalb am Labor der Zukunft, in dem die Probenbearbeitung vollautomatisch abläuft.

Blutvergiftung schnell erkennen
Geschwindigkeit kann Leben retten – etwa bei einer Blutvergiftung. Je schneller und gezielter die Ärzte eine Sepsis erkennen und behandeln, desto größer sind die Überlebenschancen für den Patienten. Mit einem neuen Biochip können Mediziner das Blut künftig direkt in der Arztpraxis untersuchen.