Die Digitalisierung wird viel bewegen im Gesundheitswesen

» Artikel veröffentlicht am 02.12.18, von

Die zweite Diskussionsrunde beschäftigte sich mit den digitalen Strukturen, ohne die geht auch in deutschen Krankenhäusern nichts mehr. Konkreter Nutzen wie z.B. Verbesserungen bei der Patientenversorgung ist bislang eher diffus. Chancen und Risiken sind für alle Akteure im Gesundheitswesen neu auszuloten. Die Patienten werden kritischer, sie haben gelernt sich zu informieren – über ihre Diagnose, über Behandlungsmöglichkeiten, über das empfohlene Krankenhaus. Dazu nutzen sie die Vielfalt der vorhandenen Möglichkeiten. Doch viele Häuser haben diesen Schritt hin zur notwendigen Neuausrichtung ihres Marketings noch immer nicht getan. Digitale Kommunikation ist jedoch kein Hexenwerk.

Bei der Suche nach den „Auswirkungen der Digitalisierung auf die sektorenbergreifenden Bereiche im Gesundheitswesen“ beleuchteten Experten die Fragestellung von unterschiedlichen Seiten

An der Gesprächsrunde nahmen unter Moderation von Heidemarie Hille teil : Daniel Helberg (GF Univargo), Heidrun Wehmeyer (GF mehrPerspektiven), Prof. Dr. med. Michael Fantini (geschf. Dir/ÄD, KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge) Sven Löschner (Einkauf Universitätsmedizin Essen), Dr. Jürgen Knipps (GF DIMS) Max Schröfelbauer ( CEO Medicospeaker) und Christian von der Becke (GF NF-Kliniken). In den Vordergrund rückte der Blick auf Vorteile der Digitalisierung für die Patientenversorgung und die Problematik zur Überwindung der Sektorenbrüche.

Wie sieht die Zukunft aus bei der zunehmenden Verwendung von Gesundheits-Apps und ist hier eine Nutzung mit echtem diagnostischem oder therapeutischem Anspruch denkbar? Max Schröfelbauer fasste zusammen: Die Digitalisierung wird viel bewegen im Gesundheitswesen. Und zwar in sämtlichen Bereichen. Gerade in Deutschland, welches in diesem Bereich noch sehr hinterher hängt. Aufgrund eben diesen „Hinterher seins“ haben wir die Chance, auf von Seitens des Gesetzgebers, wunderbare Rahmenbedingungen zu schaffen und richtungsweisend für die digitale Transformation des Gesundheitswesens zu agieren.

Es muss ein Masterplan, eine Vision erarbeitet werden, welche es Schritt für Schritt zu realisieren gilt. Dabei können verschiedenste Aspekte berücksichtigt werden. Wie schafft man es medizinische Einrichtungen in die schwarzen Zahlen zu führen? Wie schafft man es das Personal zu entlasten und zu unterstützen? Wie erhöht man die Qualität der Versorgung und Pflege? Wie die Patientensicherheit? Die Digitalisierung bietet auf all diese Fragen Antworten. Nun gilt es, diese Antworten zu hören, zu diskutieren und den beschriebenen Weg zu beschreiten. Ansonsten wird sich in Deutschland am Zustand des „Hinterher seins“ nichts ändern.

Chancen und Risiken sind auf diesem Gebiet fast noch gar nicht diskutiert, daher lautete das einstimmige Fazit: die Probleme zur Herstellung sinnvoller Rahmenbedingungen überlagern die notwendige Fokussierung auf den Patienten.

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